Psychoonkologische Beratung
Was ist Psychoonkologie?
Die Psychoonkologie beschäftigt sich damit, wie das psychische Befinden, die Entstehung einer Krebserkrankung und deren Erkrankungsverlauf zusammenhängen.
Wie kann psychoonkologische Beratung unterstützen?
Psychoonkologische Beratung kann Betroffene und Ihre Angehörigen während der unterschiedlichen Phasen der Krankheit dabei unterstützen, einen Umgang mit der Erkrankung, Belastungen wie Ängste und Stimmungsschwankungen sowie Problemen in Partnerschaft, Familie und Beruf zu finden.
Diagnose Krebs – wie geht es weiter?
Die Diagnose „Krebs“ stellt das Leben von Betroffenen und ihrem Umfeld häufig von einem Tag auf den anderen komplett auf den Kopf. Nichts ist mehr so, wie es war.
Plötzlich stehen neben den sonst üblichen Themen existenzielle Fragen im Raum:
- Warum ich, was habe ich falsch gemacht?
- Wie stehen meine Heilungschancen?
- Welche Therapien gibt es und wie finde ich die richtigen Spezialisten?
- Wie wirkt sich die Erkrankung auf mein Leben, meine Partnerschaft, meine Kinder, meine Familie und Freunde, meine Arbeit … aus?
Während der Therapie steht meist das Körperliche, die Behandlung des Tumors im Vordergrund. Viele Betroffene und ihre Angehörigen wünschen sich begleitend hierzu mit jemandem offen über ihre Sorgen und Ängste, ihre Belastungen und Probleme sprechen zu können, der vielleicht nicht direkt betroffen ist. Hier kann psychoonkologische Beratung helfen, neue Wege im Umgang mit der Erkrankung und ihren Folgen zu finden und auf diese Weise die Lebensqualität entscheidend zu verbessern.
An Krebs erkrankte Menschen und deren Umfeld sind enorm belastet. Da die Symptome der Krankheit und die Folgen der Behandlung sehr kräftezehrend sein können, treten möglicherweise psychische und soziale Probleme auf, die sich auf alle Lebensbereiche auswirken können, wie Familie, Hobbies, Arbeit und Leistungsfähigkeit, aber auch die gesamte Lebensplanung.
Studien zufolge erkranken etwa ein Drittel der Betroffenen an psychischen Störungen wie Depressionen oder Angststörungen. Was völlig normal und nur zu menschlich ist, da beispielsweise das Warten auf Untersuchungsergebnisse, die Diagnose oder die Behandlung an sich große Sorgen, Ängste, Stress und Gefühle der Hoffnungslosigkeit, des Ausgeliefertseins und der Überforderung auslösen können.
Diese Symptome dauern häufig auch noch nach Abschluss einer erfolgreichen Behandlung an, wenn die Angst vor einem Rückfall oder einer erneuten Erkrankung oder die Belastung durch Spätfolgen weiterhin das Leben bestimmen.
Auch wenn absehbar ist, dass die Heilungschancen sehr gering sind und Themen wie Sterben und Tod in den Vordergrund rücken, kann psychoonkologische Beratung entlastend wirken, beispielsweise bei der Verarbeitung von Wut und Trauer über verpasste Chancen, nicht realisierte Wünsche und Träume oder der Sorge um diejenigen, die zurückbleiben werden.
Wobei kann psychoonkologische Beratung helfen?Eine psychoonkologische Beratung kann für Betroffene und Angehörige in allen Phasen der Krebserkrankung eine hilfreiche Ergänzung sein, um
- Menschen mit all ihren Sorgen, Ängsten, Wünschen und Hoffnungen aufzufangen,
- sie dabei zu unterstützen, Sprachlosigkeit aus Angst, andere mit den eigenen Sorgen zusätzlich zu belasten, zu überwinden,
- in ihnen den Mut und die Kraft zu wecken, den Kampf ums Überleben nicht aufzugeben,
- trotz der Erkrankung auch die schönen Seiten des Lebens, das was ihnen wichtig ist, nicht aus dem Blick zu verlieren
- und ihnen auf diese Weise trotz der Erkrankung Lebensqualität zu schenken.
Unterstützung von Angehörigen
Selbstverständlich steht immer der Erkrankte im Mittelpunkt, denn er ist direkt von der Krankheit betroffen. Mir ist aber auch wichtig, die Angehörigen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Denn auch sie haben mit großen Sorgen, Ängsten, Hilflosigkeit, Trauer und manchmal auch Wut zu kämpfen, denn auch ihre Welt ist nicht mehr so, wie sie war.
Angehörige kümmern sich häufig auch um die Alltagsaufgaben des an Krebs Erkrankten, berichten davon, das Gefühl zu haben, um jeden Preis „stark sein zu müssen“, um den Erkrankten nicht auch noch mit den eigenen Sorgen und Ängsten zu belasten und sie sind diejenigen, die im schlimmsten Fall ohne den geliebten Menschen zurückbleiben.
Aus diesen Gründen ist es mir ein großes Anliegen, dass auch Angehörige wissen, dass sie nicht alles alleine durchmachen müssen, dass auch sie Unterstützung in Anspruch nehmen dürfen.
Wie könnten wir zusammenarbeiten?
- Wir könnten in Gesprächen Lösungen suchen für mögliche Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft, der Familie, mit Freunden;
- uns der Bewältigung von Sorgen und Ängsten,
- dem Umgang mit körperlichen Veränderungen,
- der Aktivierung von Ressourcen,
- der Entwicklung von Bewältigungsstrategien,
- der Stabilisierung oder Verbesserung des Selbstwertgefühls widmen;
- sowie versuchen, sozialen Rückzug zu vermeiden
- oder Sie mit Entspannungsverfahren unterstützen, damit Sie etwas Ruhe und Ausgleich finden.